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    Wir trauern um Josa Wietkamp

    News vom: 17.04.2023

    Josa Wietkamp

    Das Los ist mir auf herrlich schönen Grund gefallen.
    (Psalm 16,6)

    Gott, der liebende und barmherzige Vater, hat      Josa Wietkamp     geboren am 14.04.1932 in Dortmund, gestorben am 11.04.2023 auf dem Kupferberg in Detmold, nur zwei Tage vor Vollendung ihres 91. Lebensjahres zu sich in die Herrlichkeit heimgerufen.

     

    Als zweites von vier Kindern wurde sie noch vor den Wirren des 2. Weltkrieges in Dortmund geboren. Ihr Vater war Orthopädie-Schuhmachermeister. Die Mutter ging ihm neben der Sorge um die Kinder und den Haushalt bei der Führung des eigenen Geschäftes tatkräftig zur Hand.

    Die vier Grundschuljahre konnte Josa Wietkamp in Dortmund verbringen. Als im Mai 1943 alle Schulen in der Stadt aus Kriegsgründen geschlossen wurden, wechselte sie mit ihren drei Geschwistern zu Verwandten nach Arnsberg. Dort besuchte sie fünf Monate lang die Mädchenoberschule, bevor sie für ein Jahr an die Mädchenoberschule in Andernach am Rhein wechselte. Ende September 1944 holten die Eltern die vier Geschwister wieder nach Hause zurück. Doch kurze Zeit darauf, am 6. Oktober, wurde bei einem Bombenangriff das ganze Haus mit Wohnung, Werkstatt und Geschäft vollkommen zerstört. Diese Jahre haben ihre Jugendzeit sehr geprägt. Bis ins hohe Alter konnte sie immer wieder alle Einzelheiten erzählen.

    Im März 1946 fand sie Aufnahme in einem privaten Internat mit Oberschule bei den Schwestern U.L.F. "St. Michael" in Ahlen (Westfalen). Dort legte sie im Februar 1952 ihre Reifeprüfung ab und begann im November ihr Studium an der Pädagogischen Akademie Dortmund. Mit Ablegung ihrer 1. Prüfung für das Lehramt an Volksschulen erhielt sie 1954 eine Planstelle an der katholischen Volksschule Delhoven.

    Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin in Delhoven widmete sie sich mit viel Engagement und Leidenschaft der Jugendarbeit der katholischen Kirchengemeinde. Im März 1958 erfolgte die 2. Prüfung für das Lehramt. Bereits im Mai desselben Jahres bat sie um Aufnahme in das Institut St. Bonifatius, von dem sie auf interessante Weise, ja fast möchte man sagen, durch Fügung, erfahren hatte: Auf einer Bahnfahrt hatte ihre Mutter ein Mitglied der Gemeinschaft kennengelernt und war mit ihr in ein lebhaftes Gespräch gekommen. Da sie um die Suche ihrer Tochter nach einer Form geistlichen Lebens in der Nachfolge Jesu wusste, bat sie also ihre Mitfahrerin um schriftliche Informationen, die sie jedoch direkt an die Adresse ihrer Tochter, die sich sicherlich sehr dafür interessieren würde, schicken sollte. Kurz darauf kam – wie aus heiterem Himmel – ein umfangreicher Brief und eine freundliche Einladung zu einem Besuch nach Detmold bei Josa Wietkamp in Bünde an.

    Die ‚Neugierde' war geweckt und dem Kennenlernen ein Weg gebahnt. Nach und nach reifte in ihr der Entschluss zum Eintritt in das Institut St. Bonifatius und es begann eine abwechslungsreiche geistliche Ausbildungs- und Erfahrungszeit, die sich im Zentrum in Detmold und bei Einsätzen in den Kinderkurheimen in Glücksburg und Westerland gestaltete.

    Als eines der ersten Mitglieder erhielt sie ihre Sendung im Einzeleinsatz als Lehrerin in Bünde (1961-1972). Seit 1984 brachte sie sich bis ins hohe Alter im Zentrum auf vielfältige Weise in verschiedenen Aufgabenbereichen ein.

    Eine besondere Gabe war das Dichten. Alltägliche und besondere Ereignisse im Kontext von Familie und Gemeinschaft konnte sie in lustigen und tiefsinnigen Versen stets zum Besten geben und damit viel Freude verbreiten. So schrieb sie z. B. ihrer Schwester zum Geburtstag ein Gedicht, dessen letzte Strophe wie ein Abschiedswort klingt, das nun für sie selber zur Vollendung gelangt ist:
    „Bleibt nur eines noch zu sagen: Ich wünsch Glück und Segen viel,
    für die letzten Lebensjahre, bis du kommst ans große Ziel" (J. W.)

    Dieses Ziel hat sie in dieser österlichen Zeit erreicht. Wir halten sie dankbar in Erinnerung.


    Das Requiem feiern wir am Montag, 17.04.2023 um 10.30 Uhr in der Lioba-Kapelle des Instituts St. Bonifatius. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Waldfriedhof des Instituts statt.


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