• Aktuelles
  • Über uns
  • Weltweit
  • Missionsprojekte
  • Begegnung
  • Berufung
  • Downloads & Links
  • Kontakt
  • de en es
    Ein Wandgemälde auf den Straßen Gomas weist auf die Folge der Verbrechen hin: "Gefängnis"

    Hilfe für die Gefangenen in Goma

    Da der schon lange Zeit geplante und angekündigte Umzug aller Gefangenen in ein neu gebautes Zentralgefängnis außerhalb der Stadt bereits kurz bevorstand, kündigte das Team von „Ärzte ohne Grenzen“ am 30. Juni 2023 ihren Vertrag. 
    Leider kam es aber bis heute aus unbekannten Gründen nicht zu einer Verlegung der Gefangenen und so stellten sich wieder die früheren, chaotischen Zustände ein…. Es ist ein Bild des Elends, das sich bietet: Inzwischen schon mehr als 2000 Insassen leben dort unter unglaublich primitiven Bedingungen: Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal, und es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten. Viele Häftlinge haben keine Kleidung zum Wechseln. Immerhin gibt es seit der Bohrung durch eine Hilfsorganisation einen Lichtblick: ausreichend fließendes Wasser, im Gegensatz zum Wassermangel in der Stadt!

    Epidemien, Hunger und Elend

    Krankheiten verbreiten sich im Gefängnis rasend schnell, denn auch das Krankenquartier ist hoffnungslos überbelegt. Kein Wunder, dass viele aus blanker Verzweiflung zu fliehen versuchen! Die ‚Tagesration‘ besteht aus einem (!) kleinen Becher Bohnen und Mais. An manchen Tagen gibt es gar nichts – weil keine Lebensmittel da sind oder das Brennholz fehlt, um die karge Mahlzeit zuzubereiten. Wer von weit her kommt und keine Verwandten in der Stadt hat, hungert noch öfter als die anderen. Dank des Engagements eines Institutsmitglieds und des Teams im Gefängnis kann nun immerhin mit Hilfe von Spenden für die Unterernährten und Kranken mit 37,5 kg Maismehl pro Tag von einer Gruppe der Gefangenen ein einfacher Maisbrei gekocht werden. 
    An Sonntagen bringen die katholischen Pfarreien reihum gekochtes Essen für die Gefangenen, auch Seife und Waschpulver. Die Perspektivlosigkeit für die Gefangenen aber bleibt: Schuldig oder unschuldig leiden alle unter den menschenunwürdigen Bedingungen ihrer Haft und sind dringend auf Hilfe angewiesen.

    Manchmal braucht es auch nur ein klein wenig Starthilfe von außen: Im Gefängnis sitzen nicht nur Schwerverbrecher und Bandenbosse, sondern auch viele ‚kleine Leute': ein Mann, vom Feld weg verhaftet wegen "Verdacht der Zugehörigkeit zu einer bewaffneten Gruppe" (davon gibt es unzählige, und Beweise braucht es keine); oder ein Jugendlicher, arbeitslos und deshalb kriminell geworden; die 11-jährige Taschendiebin (inhaftiert, bis ihre Eltern das gestohlene Geld erstatten und sie abholen können), der ehemalige Lehrer, der schon lange kein Gehalt vom Staat mehr gesehen hat ...
    Sie alle können sich gegenseitig helfen: mittlerweile gibt es einen festen Stundenplan für Alphabetisierung, Swahili, Französisch, Englisch etc., von dem alle profitieren: die Gebildeten, die wieder eine sinnvolle Tätigkeit haben – und die vielen Analphabeten bzw. Menschen, die bislang keine Chance auf Schulbildung hatten, indem sie sich beschäftigen und weiterbilden. Mittlerweile hat sich bereits ein ganzes Team solcher "interner Mitarbeiter" gebildet, das jederzeit einsatzbereit ist.

    Wege aus der Ausweglosigkeit

    Die vielleicht größte Herausforderung des Gefängnisalltags aber ist das Fehlen von Zukunftsperspektiven: Die Entlassungen stehen in keinem Verhältnis zu den Neuaufnahmen, und die Chance auf ein ordentliches Gerichtsverfahren tendiert bei den gegenwärtigen Zuständen in Goma gegen Null. Schuldig oder unschuldig leiden alle unter den menschenunwürdigen Bedingungen ihrer Haft und sind dringend auf Hilfe angewiesen.

    Dabei braucht es gar nicht viel:

    • 3-5 € pro Tag sind genug, um einem unterernährten Gefangenen zu helfen
    • es braucht nur ein bisschen Material, wie zum Beispiel Kunstleder – und die Gefangenen selbst sind in der Lage, neue wasserdichte Überzüge für Matratzen in der "Krankenstation" des Gefängnisses herzustellen
    • die Schultafeln im Gefängnis entstanden aus mit Tafelfarbe gestrichenen Platten, die man eigentlich sonst für Deckenverkleidungen verwendet, und ein paar Holzlatten...
    • zwischendurch mal ein Stapel Hefte, ein paar Schulbücher oder Kreide für die Tafel – und schon können die Gefangenen ihre verschiedenen Kurse im Gefängnis abhalten
    • durch die Übernahme der Rechtsanwaltskosten bekommen unschuldig Gefangene eine Chance, das Gefängnis wieder verlassen zu können


    Wenn auch Sie dazu beitragen möchten, die Lebensbedingungen dieser Menschen zu erleichtern, können Sie dies über das Spendenkonto unserer Gemeinschaft tun, Stichwort "Gefängnis-Versorgung", oder gleich hier online.

    Online spenden