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    Lausche!

    Lausche!

    Stille und Klang

    Aus einem alten Baumstumpf ist ein 'Klangraum' geworden – und steht prominent und programmatisch am Eingang des "Garten der Stille Kupferberg."
    Ebenso prominent und programmatisch steht am Beginn der Lebensregel des Hl. Benedikt, an der sich die Spiritualität des Instituts orientiert, das Wort "Höre", oder besser noch: "Lausche": Hör ganz genau hin! Versuche die Botschaft zu verstehen, die dir vielleicht entgegenkommt! Sei ganz Ohr!

    Wir hören unendlich vieles im Laufe eines Tages: Worte, Musik, Umgebungsgeräusche. Aber nur das Wenigste davon nehmen wir wirklich wahr, und noch weniger des Gehörten dringt bis dahin vor, wo es uns im Innern berührt. Der Klangbaum am Eingang des Gartens lädt deshalb zum Experimentieren ein, im Spannungsfeld zwischen Stille und Klang: Man kann den Klangstab mit dem dazugehörigen Klöppel leise oder laut anschlagen. Man kann einen Schritt zurücktreten oder das Ohr ganz nah an die Öffnung des Baumes legen. Und der Klang verändert sich. Die Stille wird tiefer. Oder etwas anderes stört.

    Lassen Sie sich ein auf eine neue Erfahrung des Hörens. Auf das, was in Ihnen zum Klingen kommen will, wenn Sie der Stille lauschen. Oder dem Klang.

    Lausche!

    Lausche.

    Was hörst du?

    Wind, Vögel, Insekten?
    Die Geräusche anderer Menschen?
    Die Gedanken, die dir im Kopf herumgehen?

    Lausche. Und nimm wahr.
    Erwecke von Neuem den Klang.

    Lausche hinein. In das, was dich umgibt.
    Hörst du den Ton, die Harmonie im Urgrund der Dinge?
    Gottes Wort, das alles ins Dasein rief?
    Gott sprach – und es wurde Licht.
    Gott sprach – und Himmel und Erde entstanden.
    Gott sprach – und es wurden Mond und Sterne. Land und Meer. Und alles, was lebt und wächst.
    Und „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut."1

    Gott sprach.
    Du aber –
    lausche!

    Nicht Pauken und Trompeten künden von Gott.
    Sein Wesen sind die leisen Töne, die Stille, das Schweigen,
    der sanfte Atem des Geistes, der Seine Gegenwart in allem ist
    und allem, was ist, das Leben gibt.
    Warm wie ein Sonnenstrahl.
    Zart und zerbrechlich im Keimling eines Baums.
    Lautlos wie das Sich-Öffnen einer Blüte.
    Fragend wie der erste Ruf eines Vogels noch vor Anbruch des Morgens.

    Es sind die leisen Kräfte, die uns tragen.
    Die leisen Töne, auf die es ankommt.
    Die Wachheit und Bereitschaft des Herzens, in allem Gott zu erkennen.

    Also:

    Lausche!


    1 Gen 1,31
    Bibeltext: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.
    Alle Rechte vorbehalten. Abdruck mit freundlicher Erlaubnis des Kath. Bibelwerks Stuttgart.