• Aktuelles
  • Über uns
  • Weltweit
  • Missionsprojekte
  • Begegnung
  • Berufung
  • Downloads & Links
  • Kontakt
  • de en es
    Blick aus dem Garten der Stille

    Innehalten

    Da bin ich, Gott. Hier vor dir, der du überall bist: In mir, um mich. In allem, was geschieht. In allem, was ist.

    Du bist da. Und ich bin da. Ich möchte mich spüren – in dir.

    Ich lausche in mich hinein, auf meinen Atem in mir.
    So selbstverständlich. Ich brauche nichts tun – er kommt und geht. Von dir – zu dir.
    Jeder Atemzug – dein Leben in mir.
    Wenn ich tief Luft hole, spüre ich, wie ich mich unwillkürlich aufrichte, und mein Blick sich hebt.
    Hast du das so gemacht? Damit es mir leichter fällt, aufzuschauen zu dir?
    Weil du willst, das wir uns nicht ducken, sondern aufrecht stehen – vor dir?
    Dass wir uns aufrichten – trotz der Lasten? Weil du uns tragen hilfst?

    Du bist hier. Und ich bin hier. Ich stehe vor dir.

    Mit den Füßen am Boden... doch frei, zu gehen, wohin ich will.
    Mit dem Kopf – in den Wolken, manchmal... oder voller Gedanken, Menschen, Sorgen.
    Mit dem Herzen – bei dir.
    Ich spüre meinen Stand auf der Erde, meine Füße, die mich tragen – und weiß mich getragen. Von dir.
    Ich lege meine Gedanken in deine Hände – und lasse sie los, einen wie den anderen, wie Pusteblumen im Wind...
    Fang du sie auf, Gott, und segne alle, die in meinen Gedanken und in meinem Herzen sind!

    In dieser Stunde, Gott, nehme ich die uralten Worte der Psalmen, und hülle mich hinein wie einen wärmenden Mantel. Wissend, dass ich nicht allein bin. Dass Unzählige so zu dir gebetet haben und beten werden. Überall. Durch alle Jahrtausende.

    „HERR, du hast mich erforscht und kennst mich.
    Ob ich sitze oder stehe, du kennst es.
    Du durchschaust meine Gedanken von fern. Du bist vertraut mit all meinen Wegen.
    Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, hast auf mich deine Hand gelegt.
    Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
    Nähme ich die Flügel des Morgenrots, ließe ich mich nieder am Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich ergreifen.
    Würde ich sagen: Finsternis soll mich verschlingen und das Licht um mich soll Nacht sein!
    Auch die Finsternis ist nicht finster vor dir,
    die Nacht leuchtet wie der Tag, wie das Licht wird die Finsternis.
    Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
    Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin.
    Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.
    Als ich noch gestaltlos war, sahen mich bereits deine Augen.
    In deinem Buch sind sie alle verzeichnet:
    die Tage, die schon geformt waren, als noch keiner von ihnen da war.
    Wie kostbar sind mir deine Gedanken, Gott! Wie gewaltig ist ihre Summe!
    Wollte ich sie zählen, sie sind zahlreicher als der Sand. Ich erwache und noch immer bin ich bei dir."
    (Psalm 139,1f.3b.5f.9-14.16-18)

    In dieser Stunde, Gott, trösten mich diese uralten Worte der Psalmen,
    und ich bin geborgen in dir.
    Amen.

     

    Bibeltext: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.
    Alle Rechte vorbehalten. Abdruck mit freundlicher Erlaubnis des Kath. Bibelwerks Stuttgart.