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    Nachruf auf Ilse Zimmermann

    News vom: 24.01.2019

    Ilse Zimmermann

    „Moi, j'ai planté, Apollos a arrosé, mais Dieu a fait croître"   1. Cor. 3,6
    „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben."    1. Korintherbrief 3,6

    Gott, der liebende und barmherzige Vater, hat   Ilse Christina Zimmermann   geb. am 10.10.1929 in Amberg, gest. am 21.01.2019 auf dem Kupferberg in Detmold zu sich in die ewige Heimat gerufen und damit das ‚Trio der Gründerinnen' unseres afrikanischen Missionsgebietes Rwanda / Kongo bei Gott vollendet.

    Am 15.12.1966 brach Ilse Zimmermann zusammen mit zwei Mitschwestern nach Rwanda auf. Nach 46 Jahren Missionseinsatz kehrte sie 2012 nach Deutschland zurück. Ein schwerer Sturz mit notwendiger medizinischer Behandlung in Deutschland machte die Rückkehr in das Land ihrer Sendung unmöglich. Sie zog in die Seniorinnengruppe im Zentrum der Gemeinschaft ein. Weiterhin nahm sie interessiert am Geschehen in Afrika teil, wo sie für Gottes Reich unermüdlich und segensreich gewirkt hatte, immer in dem Bewusstsein, wie es das obige Zitat deutlich macht. Bis zuletzt schlug ihr schwächer werdendes Herz voll Eifer und Vertrauen für die Ärmsten in Rwanda und im Kongo.
    Ilse Christina Zimmermann wurde als 2. Kind des Metzgermeisterehepaares Zimmermann geboren. Ihre Schulzeit war durch die Kriegswirren bedingt von vielen Unterbrechungen bestimmt. Zeitweilig arbeitete sie als Stallmagd bei einem Bauern, als Hilfsarbeiterin in einer Hutfabrik und als Büroangestellte bei den Siemens Werken in Amberg. Ihre angeschlagene Gesundheit und die finanzielle Situation der Familie machten ihren Berufswunsch ‚Fürsorgerin' unmöglich. Die Jugendarbeit war ihr ein wichtiges Anliegen. Sie wurde Mitglied in dem damals neu gegründeten ‚Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) und übernahm die Leitung von Mädchengruppen in ihrer Pfarrei.
    Ihr Eintritt in das Säkularinstitut St. Bonifatius im November 1952 bedeutete zugleich Fortsetzung und Neube-ginn eines Weges, auf den sie sich von Gott gerufen und geführt wusste. Der Einführungszeit in Westerland und Detmold folgte eine zweijährige pastorale Ausbildung im Seminar für Seelsorgehelferinnen im Caritaswerk St. Gottfried in Ilbenstadt/Oberhessen. Als Seelsorgehelferin war sie in dem folgenden Jahrzehnt in Lollar, Korbach, Bochum-Stiepel und Salzgitter tätig. Ihre Liebe zu den Menschen, ihr frohes, kommunikatives Wesen und ihre Freude an der Musik, vor allem am Klavier-/Orgelspielen, kamen dabei voll zum Einsatz.
    Die Missionssendung nach Afrika empfing sie 1966. In Paris und Besançon bereitete sie sich mittels Sprach-kursen und in Freiburg mit einem ‚Kurs für Entwicklungshilfe' auf ihren Einsatz vor. Es folgte das Sprachstu-dium ‚kinyarwanda' in Kigali. Danach begann sie in Save, der ersten Pfarrei Rwandas, unter ganz armseligen Verhältnissen mit Unterrichtsstunden für Mädchen aus armen Familien von den Hügeln rund um Save. Uner-müdliche Fußmärsche zu den einfachen Hütten lehrte sie das ‚Land der tausend Hügel' und seine Menschen lieben. Das Kennenlernen der Nöte führte zu Ideen für sinnvolle Hilfsangebote.
    Von 1968 bis 1988 war sie Leiterin des "Centre de Formation Rurale Féminine", das inzwischen an das Zent-rum der Gemeinschaft angebaut war. Sie gab Unterricht für junge Frauen in Religion, Französisch, Nähen und andere allgemeine Kurse. Auch Garten- und Feldarbeit gehörten mit zum Unterrichtsprogramm. Sie initiierte im pastoralen Bereich die ‚Katholische Familienpastoral' und bildete weitsichtig einheimische Mitglieder für die zukünftige Übernahme der Leitung aus.
    Im Jahr 1988 wurde sie zur Neugründung nach Goma (Ost-Kongo) gerufen, um dort angesichts der wachsen-den Unruhen in Rwanda einen möglichen Zufluchtsort für die rwandischen Mitglieder zu schaffen. Ab September 1993 lebte sie in der Missionsstation Gakoma (Rwanda), einem Krankenhaus im Grenzgebiet zu Burundi.
    Nach dem Genozid in Rwanda 1994 gab sie die Verantwortung für die Leitung der Gemeinschaft und der Ausbildung einheimischer Mitglieder in die Hände der Rwanderinnen.
    In ihren Aufzeichnungen finden sich zwei ‚Schlüsselworte' ihres Lebens: ‚Annehmen und darbringen'. Für ihr Glaubens- und Lebenszeugnis sind wir sehr dankbar und werden es treu bewahren.

    Das Requiem feiern wir am Montag, 28.01.2019 um 11.00 Uhr in der Lioba-Kapelle des Instituts St. Bonifatius.
    Anschließend findet die Beisetzung auf dem Waldfriedhof des Instituts statt.


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