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    Nachruf auf Elisabeth Edburga Schulz

    News vom: 21.11.2017

    Elisabeth Edburga Schulz

    „May the road rise to meet you, may the sun shine warm on your face and until we meet again, may GOD hold you in the palm of his Hand.
     (A well-known Irish Blessing)


    Gott, der liebende und barmherzige Vater, hat     Elisabeth Edburga Schulz     geb. am 17.11.1926 in Friedrichsthal (Kreis Oppeln), gest. am 21.11.2017 in Detmold wenige Tage nach ihrem 91. Geburtstag zu sich in die Herrlichkeit heimgerufen.

    Mit vielen anderen ihrer Generation teilte sie das Schicksal des II. Weltkrieges mit seinen Auswirkungen: Flucht, Vertreibung, Trennung von Familie und Heim und erkannte zugleich in allem die Führung Gottes. Im Jahr 1944 wurde sie zum Arbeitsdienst in ein Lager in der Niederlausitz einberufen, das bald danach nach Hessen verlegt und schließlich aufgelöst wurde. Der Kontakt zu ihren Angehörigen war aufgrund der politischen Lage verlorengegangen und sie war damit auf sich allein gestellt. Sie fand eine Anstellung in einem Haushalt und konnte so Geld für den notwendigen Lebensunterhalt und ihre berufliche Weiterbildung verdienen. Zielstrebig und engagiert legte sie nach einem Sonderlehrgang für Abiturientinnen 1946 die Reifeprüfung an der Marienschule in Fulda ab und half im Internat der Schule bei der Betreuung der Schülerinnen.
    Schon ein Jahr später schrieb sie sich an der Universität in Mainz mit den Fächern Englisch und Deutsch ein. Im Rahmen eines Austauschprogramms konnte sie im Studienjahr 1948/1949 am College von New Rochelle in New York (USA) Social Science studieren und, wie sie später immer wieder schmunzelnd erwähnte, „… das amerikanische Geistesleben kennenlernen.“ In Marburg setzte sie schließlich ihre Studien mit dem Ziel ‚Lehramt an Höheren Schulen‘ fort. Es folgten pädagogische Ausbildungen und Prüfungen von 1953-1955 in Fulda und 1960 die Ernennung zur Studienrätin unter Berufung in das ‚Beamtenverhältnis auf Lebenszeit‘.

    Mit dem Eintritt in das missionsbenediktinische Säkularinstitut St. Bonifatius im Oktober 1962 nahm ihr Leben eine große Wende: Nachfolge Jesu Christi in einem gottgeweihten Leben – mitten in der Welt – auf ewig!
    Ihre vielfältigen Fähigkeiten im wissenschaftlichen und pädagogischen Bereich konnte sie im Auftrag der Gemeinschaft zunächst in Fulda und von 1968-1988 als Oberstudienrätin am Privaten Neusprachlichen Gymnasium Brede der Kongregation der Armen Schulschwestern v. U. L. Fr. in Brakel einsetzen. Nach ihrer Pensionierung wurde ihr eine neue Sendung anvertraut: im damaligen Kinderdorf Maria del Camino in Guatemala sollte sie Kindern aus schwierigen familiären und sozialen Situationen Nachhilfeunterricht erteilen, nicht ohne vorher die Spanische Sprache selber gelernt zu haben. Nach fast acht Jahren Missionsarbeit in Guatemala kehrte sie 1996 ins Zentrum der Gemeinschaft nach Detmold zurück. Hier arbeitete sie sich in den umfangreichen Bestand der Bibliothek des Instituts St. Bonifatius ein und stand allen Interessierten mit viel Rat und Tat bei der Suche nach Lektüre zur Seite. Sie war sehr belesen und immer wissbegierig. Bis zuletzt nahm sie regen Anteil an allem, was innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft passierte. Ihr Humor und ihre feine Art, sich auszudrücken, war für uns immer Grund zum Staunen und zur Freude. Sie war eine sehr angenehme Gesprächspartnerin, die anderen Geduld, Aufmerksamkeit und reges Interesse zu schenken verstand. Jedem begegnete sie mit einer offenen Herzlichkeit.

    In einem Dienstzeugnis heißt es zusammenfassend: „Frau Schulz war wegen ihrer hohen Berufsauffassung und ihres tadellosen persönlichen Lebens als katholische lehrende Frau für unsere Schule ein Geschenk.“ Das dürfen wir auch als Gemeinschaft sagen. Sie war für uns ein Geschenk, für das wir sehr dankbar sind. So verstehen wir auch den oben zitierten englischsprachigen Segensgruß als Ermutigung für uns, den Weg weiter zu gehen, Christus entgegen, der die Welt zur Vollendung führen will:
    „Möge die Straße dir entgegenkommen, möge die Sonne dir warm aufs Gesicht scheinen, und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich behutsam in der Hand.“

     

    Das Requiem feiern wir am Samstag, den 25.11.2017 um 10.30 Uhr in der Lioba-Kapelle des Instituts St. Bonifatius. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Waldfriedhof des Instituts statt.


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